Wenn KI zum Trickbetrüger wird

Workshop des FADZ Wirtschaftsverbands sensibilisiert für Phishing-Gefahren

Ob Datendiebstahl, Schadsoftware oder schnelle finanzielle Beute – Phishing-Angriffe haben viele Gesichter. Mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz erreicht die Betrugsmasche jedoch eine neue Dimension und stellt Unternehmen wie Privatpersonen vor große Herausforderungen. Worauf es im Ernstfall ankommt, zeigte kürzlich der Workshop des FADZ-Wirtschaftsverbands „Cyber-Angriff erkennen und richtig handeln“.

Referent Holger Bär, Fachberater IT-Sicherheit und zertifizierter IT-Sicherheitsbotschafter der Handwerkskammer für Oberfranken, machte deutlich: Phishing ist nichts anderes als psychologische Manipulation – durch KI jedoch noch raffinierter. „Social Engineering“ lautet das Stichwort: Täter nutzen persönliche Informationen, die sich heute mit wenigen Klicks über Beruf, Interessen oder Hobbys beschaffen lassen. Damit verfassen sie täuschend echte Anschreiben, die kaum noch von seriösen Mails zu unterscheiden sind.

Doch wie schützt man sich? Bär riet, sich niemals unter Zeitdruck setzen zu lassen und Mails immer kritisch zu prüfen – angefangen bei der Absenderadresse über Sprache und Inhalt bis hin zur Plausibilität. Verdächtige Nachrichten sollten grundsätzlich über offizielle Kanäle verifiziert werden. „Keine Links anklicken, keine vertraulichen Daten weitergeben und Anhänge nur öffnen, wenn man sie selbst angefordert hat“, lautete sein klarer Rat. Sollte doch einmal ein falscher Klick passieren, heißt es: sofort IT informieren und Passwörter ändern.

Als praktische Hilfestellung verwies Bär auf das Phishing-Risiko-Reflexionsblatt der HWK für Oberfranken, das online auf der Internetseite der Handwerkskammer verfügbar ist. Mit einem augenzwinkernden, aber ernst gemeinten Fazit entließ er die Teilnehmer: „Die Frage ist nicht, ob Sie auf eine Phishing-Mail hereinfallen würden – sondern warum.“ Beim anschließenden Get-Together stand der Experte noch für individuelle Fragen zur Verfügung.